Guten Morgen! Ich hoffe Du hattest einen guten und entspannten Start in Deinen Tag. Der Buddha hat so schön gesagt „Jeden Morgen werden wir wieder geboren. Was wir heute tun zählt am meisten.“

Vor meinen Kindern sahen meine Morgende so aus: Ich bin um 6 Uhr in Stille aufgestanden, um mir einen Tee zu kochen, eine Kerze anzuzünden und zu meditieren. Anschließend habe ich eine kleine Asana-Praxis gemacht und in einen spirituellen Magazin oder Buch gelesen. Danach war ich immer ganz beseelt. 

Sicher kannst Du Dir vorstellen, dass sich das mit den Kindern radikal geändert hat. Dennoch habe ich auch als zweifach-Mama eine Morgenroutine etabliert, die ich in diesem Artikel mit Dir teilen möchte. Als Ayurveda Health Consultant und Yogalehrerin ist diese natürlich stark durch ayurvedische und yogische Praktiken geprägt. Los geht´s 🙂

Was ist eine Morgenroutine?

Eine Morgenroutine ist eine systematische Abfolge von Tätigkeiten, die am Morgen durchgeführt werden. In unseren Breitengraden sieht das in der Regel so aus: Duschen, Zähne putzen, Kaffee trinken, Brot essen usw. Falls Du Kinder hast, kommt natürlich noch deren Versorgung hinzu. Diese Art der Morgenroutine läuft allerdings meist unbewusst ab und dient rein der Versorgung des Körpers. 

In anderen Kulturen spielt neben dem körperlichen Aspekt auch der geistige Aspekt eine große Rolle in der Morgenroutine. Ziel der Morgenroutine ist es, einen positiven Start in den Tag zu ermöglichen, indem Körper und Geist bewusst ausgerichtet werden. Das Morgenritual umfasst deshalb zusätzlich zur persönliche Pflege und Ernährung Elemente wie zum Beispiel Meditation, Gebet, Achtsamkeitsübungen oder körperliche Übungen.

1. Morgenroutine beginnt am Abend davor

Wer kennt das nicht: Eine Nacht schlecht oder wenig geschlafen und der nächste Morgen ist gelaufen. Als Mama kannst Du nach diesem Satz vielleicht nur schmunzeln, weil Du wahrscheinlich für Monate oder sogar Jahre sehr wenig Schlaf bekommen hast. Aber deshalb weißt Du auch, wie fies Schlafentzug ist und was er mit dem Körper macht. Man fühlt sich müde, die kleinste Anstrengung ist zu viel und die Nerven liegen blank. 

Ich versucht deshalb so gut es geht darauf zu achten, abends zeitig ins Bett zu gehen und so mindestens acht Stunden Schlaf zu bekommen. Das klappt glücklicherweise auch oft, denn meine Kinder sind mittlerweile drei und sechs Jahre alt und schlafen in der Regel durch. 

Tatsächlich brauchen übrigens die meisten Menschen mindestens acht Stunden Schlaf. Die Wenigsten schaffen es, mit dauerhaft nur sechs Stunden Schlaf oder weniger auszukommen.

2. Eine Sekunde Achtsamkeit

Mein Morgen beginnt meistens damit, der der Große aufsteht. Er braucht schon immer wenig Schlaf und ist in der Regel um 6 Uhr putz munter 😊 Da ich zu den Morgenmuffeln gehöre, versuche ich oft, noch ein paar Sekündchen im Bett liegen zu bleiben. Diese ersten paar Sekunden des Wachsein möchte ich bewusst  für einen kleinen Moment der Achtsamkeit zu nutzen. Ich atme bewusst tief ein und aus, bedanke mich für das Aufwachen und setze positive Absichten für den Tag. Ich sage mir zum Beispiel: „Guten Morgen Universum! Danke, dass ich heute einen neuen, wunderschönen und friedlichen Tag genießen darf.“ Das klingt jetzt für einige vielleicht unsinnig, aber für mich macht es einen großen Unterschied. Vielleicht magst Du es ja auch mal ausprobieren. 

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3. Das Handy bleibt aus

Mein Handy bleibt in der Regel die ersten Stunden nach dem Aufstehen ausgeschaltet. Die einzige Ausnahme ist manchmal der Blick auf die Wetter-App, da die Jungs im Waldkindergarten sind und passende Kleidung brauchen. Ich checke allerdings niemals meine E-Mails oder sonstige Nachrichten am Morgen. Das erlaubt meinem Hirn eine längere Phase der Entspannung. 

Die positiven Auswirkungen eines handyfreien Morgens sind übrigens von Wissenschaftlern bestätigt. Die Psychiaterin Dr. Nikole Benders-Hadi erklärt beispielsweise, dass das Checken des Handys nach dem Aufwachen zu Stress, Angstzuständen und geringerer Produktivität führen kann.

4. Zungenschaber und Ölziehen

Nach dem Aufstehen gehe ich in der Regel zuerst ins Badezimmer. Dort reinige ich meinem Mund auf typisch ayurvedische Art: Mit heißem Wasser und einem Zungenschaber befreie ich meine Zunge von ihrem Belag, den wir im Ayurveda Ama nennen. Im Anschluss mache ich „Ölziehen“ mit Sesamöl, Kokosöl oder speziellen ayurvedischen Ölen. Dabei wird ein Esslöffel Öl für mindestens fünf Minuten im Mund kräftig hin und her bewegt und anschließend ausgespuckt. Der Mund wird dann erneut mit heißem Wasser auszuspülen. Ölziehen reduziert Plaque und Bakterien  im Mund und verbessert die Zahn(fleisch)gesundheit.

 

5. Heißes Wasser

Als nächstes kommt der „heilige Grahl“ der ayurvedischen Morgenroutine: Heißes Wasser 😊 Nach dem Bad gehe ich also in die Küche und mache mir ein Glas (250ml) heißes Wasser. Das Wasser ist so heiß, dass ich es gerade noch trinken kann, ohne mich zu verbrühen. Ich trinke es schnell, innerhalb einer Minute. Es reinigt und erwärmt den Mund und den Verdauungstrakt und erhöht so die Verdauungskraft (Jatharagni). Außerdem erhöht es Apana Vata, die Kraft in unserem Körper, die für die Ausscheidung von Stuhl, Urin und Menstruationsblut verantwortlich ist. 

Nachdem ich mein heißes Wasser getrunken habe, widme ich mich ganz meinen Kindern. Ich bereite ihr Frühstück zu und bringe sie dann in den Kindergarten.

Diese ersten fünf Punkte klingen viel, kosten mich morgens aber netto nicht mehr als fünf Minuten und sind super in meinen Morgen integrierbar. Den Ablauf habe ich mittlerweile natürlich perfektioniert und bereite zum Beispiel parallel zum Ölziehen in der Küche die Brotboxen für die Jungs vor.


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Bild von Freepik

6. Mein ayurvedisches Frühstück

Gegen 8.30 Uhr bin ich wieder zu Hause und mache mir mein Frühstück. Meistens warte ich damit zwei Stunden nach dem Aufstehen. Das ist eine klassische ayurvedische Regel, weil Jatharagni, das Verdauungsfeuer, direkt nach dem Aufstehen noch zu schwach ist, um die Nahrung zu verdauen.

Ich frühstücke auch nicht jeden Tag aus Gewohnheit, sondern nur, wenn ich Hunger habe. Je nach Konstitution (Prakriti), dem momentanen Gesundheitszustand (Vikriti), der Jahreszeit, der Lebenszeit, dem Essen vom Vortag usw. ist ein Frühstück förderlich oder nicht. Den Spruch „Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettler“ kann man im Ayurveda getrost vergessen.

Mein Frühstück ist fast immer warm und oft ein ayurvedischer Getreidebrei. Dazu koche ich eine kleine Portion Hafer- oder Hirseflocken in Kuhmilch auf und füge Nüsse, Früchte und Gewürze hinzu. Wichtig ist, dass das Frühstück nicht aus zu vielen verschiedenen Komponenten besteht, da dies die Verdauungskraft überfordern kann. Oft habe ich auch Lust auf ein Spiegelei, ein Omelett oder einen Skyr. Letzteres kommt bei mir nicht direkt aus dem Kühlschrank, sondern wird auf der Heizung aufgewärmt. Und am Wochenende gibt es bei uns gerne Pfannkuchen oder Crepes. Generell versuche ich darauf zu achten, dass mein Frühstück genug Eiweiß enthält, damit ich bis zum Mittagessen satt bin.

 

Was ich fast nie zum Frühstück esse, ist eine Brotmahlzeit. Auch hierfür ist der Grund, dass das kalte, schwer verdauliche Brot morgens (und übrigens auch abends) die Verdauungskraft überfordert. Wenn Du gerne Brot zum Frühstück isst, empfehle ich Dir, es zu toasten. Das macht die Mahlzeit bekömmlicher.

Zum Frühstück trinke ich meistens einen Matcha-Latte. Ich habe dieses Getränk vor ein paar Monaten für mich entdeckt und liebe es. Kaffee trinke ich übrigens überhaupt nicht. Nicht aus ideologischen oder ernährungstechnischen Gründen, sondern weil er mir einfach nicht schmeckt.

7. Yoga vor dem Mittagessen

Nach dem Frühstück mache ich mich an die Arbeit, bis ich irgendwann zwischen 11.30 und 12.30 Uhr eine Pause einlege. Denn dann kommt der letzte Punkt meiner Morgenroutine: meine Yoga-Asana- und Meditationspraxis. Dazu rolle ich ganz pragmatisch meine Yogamatte mitten im Wohnzimmer aus und mache 30-45 Minuten Yoga, gefolgt von einer kurzen Meditation. Dazu praktiziere ich entweder in Stille für mich oder nehme an einem Online-Kurs teil.

Um ehrlich zu sein, schaffe ich es nicht, jeden Morgen Yoga zu machen. Vor allem, wenn ich viel zu tun habe, lasse ich es manchmal ausfallen, ärgere mich dann aber immer im Nachhinein, weil mir die körperliche Praxis so gut tut. Nach zwei Geburten genieße ich es jetzt sehr, wieder einen kräftigen Körper zu haben und belastbarer zu sein.

Gerade in den letzten Wochen habe ich deshalb immer wieder versucht, Yoga am Nachmittag nachzuholen, wenn die Jungs vom Kindergarten nach Hause kommen. Dann spielen sie manchmal 30 Minuten zu zweit, und ich kann ein paar Übungen machen. Mit Stille und innerer Einkehr hat das dann meist wenig zu tun. Aber jede Minute Yoga ist besser als nichts 😉


Liebe WunderFrau,

So, das wars dann auch schon. Ich hoffe ich konnte Dir hier einen guten Einblick in meine Morgenroutine und deren ayurvedische und yogische Elemente geben. Natürlich ist der beschreibe Ablauf der Wunschzustand und es kommt immer mal was dazwischen. So ist das Leben…

Wie laufen Deine Morgende ab? Hast du Rituale, denen Du folgst? 

Wenn Du Lust auf Yoga für einen guten Start in den Tag hast, kann ich Dir meinen kostenlosen Kurs auf Youtube oder mein Kursprogramm Yoga Mama-Auszeit empfehlen. Schau gerne mal rein. Gerne stehe ich Dir auch für weitere Fragen oder Anregungen zur Verfügung. 

Ich wünsche Dir alles Gute!

Deine  

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