Als Mama von zwei kleinen Jungs ist das Wort „Entspannung“ nicht immer mein Begleiter. Wie stressig ein Tag mit Kleinkindern sein kann, brauche ich wohl kaum einer Mutter zu erklären. Viel zu oft kommen meine Bedürfnisse an aller letzter Stelle. Vor allem mein Bedürfnis nach Stille kommt oft viel zu kurz. Schließlich stellen Kinder laut einer amerikanischen Studie  im Durchschnitt 107 Fragen pro Stunde 🙂 Allerdings kann ich mit Stolz behaupten, dass ich in den letzten fünf Jahren einiges dazugelernt habe und ich immer besser darin werde, mir meine klitzekleinen bis größeren Entspannungspausen zu holen. Meine Erfahrungen und Tipps für mehr Entspannung für Mütter möchte ich  hier mit Dir teilen:

Klitzekleine Entspannung für Mütter: Nutze Deinen Atem

Das klingt vielleicht etwas ausgelutscht, aber ich kann es nicht oft genug sagen: Nutze Deinen Atem. All zu oft spüre ich plötzlich erschrocken, wie ich in stressigen Situationen meinen Atem verkürze, ihn teilweise ganz anhalte oder stoßartig atme. All das sorgt dafür, dass noch mehr Stresshormone produziert werden und sich noch mehr Anspannung in Körper und Geist manifestiert. Um als Mama wieder in die Entspannung zu kommen, versuche ich dann, meinen Atem wieder bewusst frei und natürlich fließen zu lassen. Am besten machst du das wie folgt: 

  • Schließe Deine Augen oder fixiere ein Punkt vor Dir
  • Nimm fünf tiefe Atemzüge durch die Nase und spüre, wie Dein Körper und Geist zur Ruhe kommen
  • Atme lange aus, um Stress und Anspannung ausfließen zu lassen
  • Lasse Deinen Atem dann ganz langsam zu seiner natürlichen Fließweise zurück kommen und atme so sanft weiter
Die Einatmung durch die Nase ist dabei besonders wichtig, denn sie stimuliert den Parasympathikus. Dieser sorgt für Ruhe im Geist und die Regeneration unseres Körpers sorgt. Die Mundatmung hingegen stimuliert den Sympathikus, der unseren Körper ja bekanntlich in eine Art permanenten Alarmzustand versetzt.

Morgendliche Mama-Pause: Deine Morgenroutine

Besonders die Morgende sind bei uns oft sehr stressig. Schließlich muss so einiges passieren, bis meine zwei kleinen Jungs gewaschen, umgezogen und gestärkt in der Kita ankommen. Trotzdem hat es mir sehr geholfen, mich 5-7 Minuten herauszuziehen und meine kleine Morgenroutine durchzusetzen. Ich versuche die Reinigung von Gesicht, Nase und Mund so gut wie möglich als Achtsamkeitsübung durchzuführen und mich ausschließlich auf die Handlung zu konzentrieren, die ich genau in diesem Moment durchführe. Auch, wenn ich dabei vielleicht nicht alleine bin und beim Zunge schaben Fragen zu Gott und der Welt beantworten muss 😉 Nach der Reinigung fühle ich mich immer sehr viel mehr wie ein Mensch und bin um einiges entspannter und zentrierter. 

Da ich seit einigen Jahren Ayurveda Practitioner bin und gerade in der Ausbildung zum Ayurveda Health Consultant stecke, ist meine Morgenroutine natürlich mit vielen ayurvedischen Elementen gespickt. Mehr dazu schreibe ich in meinem nächsten Blog Post. 

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Du bist gestresst: Mach Dir schöne Gedanken

Erst vor kurzem habe ich mich wieder dabei ertappt, als ich wie eine Wahnsinnige Wechselkleidung und Snacks für den Nachmittag in meinen Rucksack gestopft habe. Ich war viel zu spät dran um meinen Kleinen aus der Kita zu holen. Dabei kreisten meine Gedanken nur um die Fragen, wie spät ich wohl am Ende sein werde und was die Betreuerin mir wohl zu sagen haben wird. Sekündlich habe ich dabei auf die Uhr geschaut. 

Als mir das Szenario bewusst wurde, wurde mir plötzlich klar: Egal was ich in diesen Momenten denke, es wird mich nicht schneller bei der Kita sein lassen. Und so kam die Erleuchtung: Dann mach ich mir doch lieber schöne Gedanken, die mich vielleicht sogar stärken. Also habe ich ein paar tiefe Atemzüge genommen und an meinen Sohn gedacht, wie er gleich in meine Arme gerannt kommen wird und sich freut mich zu sehen. Dieses Bild hat mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert und mir die Kraft gegeben, die Situation mit Gelassenheit anzunehmen. Den Weg zur Kita habe ich dann zwar gelassen aber schnellen Fußes hinter mich gebracht und am Ende war ich nicht mal zu spät und die Betreuerin war super nett, wie immer. So viel zum Thema: „Man kann sich das Leben auch schwer machen“.

Auch erinnere ich mich in schwierigen Zeiten gerne an die Worte von Gaur Gopal Das: „Do you have a problem in life? Yes! Can you do something about it? No! Then why worry? – Do you have a problem in life? Yes! Can you do something about it? Yes! Then why worry?“ 😀 Ich liebe diese indische Art der Stressbewältigung.

Ultimative Entspannung für Mütter: Fahr einfach mal weg

Ja genau, du hast richtig gehört: Fahr einfach mal weg! Das ist meines Erachtens die ultimative Entspannung für Mütter. Egal ob mit einer Freundin, einem Freund oder alleine. Hauptsache Du bringst etwas Entfernung zwischen Dich, Deine Kinder und Deinen Alltag. Ich nehmen mir alle drei Monate ein Wochenende nur für mich. Meine erste Wochenend-Auszeit hatte ich ein Jahr nach der Geburt meines Sohnes, als er gerade abgestillt war. Ich habe ein kleines Ayurveda Retreat gemacht, mich bekochen und massieren lassen. Das war ein echter Traum. Zuletzt war ich mit einem Freund für ein Wochenende in Frankreich zum wandern und lecker essen. Da die Kinder während dessen krank mit einem Magen-Darm-Virus zu Hause waren, konnte ich nicht ganz so abschalten, wie ich es mir gewünscht hatte. Trotzdem hat mir das Wochenende viel Kraft gegeben und ich konnte dem „Lazarett“ zu Hause mit Gelassenheit begegnen. Egal wohin es Dich zieht, alles ist richtig, solange es Dich auf andere Gedanken bringt und Deiner Erholung als Mutter zuträglich ist. 

Entspannung für Mütter
Kleine Yogasession während meiner letzte Wochenendauszeit in Frankreich

Übrigens nimmt sich mein Partner natürlich die gleichen Auszeiten wie ich. Und ja, als die Kinder das Magen-Darm-Virus hatten, war Papa alleine mit ihnen und das hat selbstverständlich wunderbar geklappt.

Abschließend möchte ich hier noch erwähnen, dass ich keinesfalls eine tiefenentspannte und niemals gestresste Mutter bin. Auch ich kämpfe natürlich täglich mit den Herausforderungen des Mama-Alltags. Wenn es mir aber in einer von fünf Situationen gelingt, mir den Stress rauszunehmen und Entspannung in meinen Geist und Körper zu bringen, macht das schon einen gewaltigen Unterschied. Denn meine Energie überträgt sich auf die Kinder und wir haben insgesamt eine viel schönere Zeit gemeinsam. 

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass auch Du es schaffst, Dir ab und zu ein bisschen Entspannung für Mütter zu gönnen und so zu mehr innerer Ruhe und Stärke findest. 

Schreibe mir doch gerne in die Kommentare, wie Du Dir Deine Entspannungspause als Mama holst. Ich freue mich sehr auf die Inspirationen.  Schau auch gerne in meine anderen Blog Posts.

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2 Comments

  1. Bianca 10. Mai 2022at13:06

    Hallo Katrin,
    die Entspannungsübungen finde ich sehr inspirierend. Ich selbst erwische mich oft dabei, dass ich alles schwarz male anstatt an etwas Schönes zu denken, da man die Situation sowieso nicht ändern kann. Manchmal kann es so einfach sein.
    Ein paar Tage weg fahren. Das wäre momentan genau das Richtige. Ich bewundere euch beide, dass ihr das so hin bekommt. Man muss es nur wollen und klar kommunizieren.
    Ich selbst nutze momentan die Achtsamkeit sehr häufig. Kurz innehalten und lauschen. Einen Bissen beim Abendessen bewusst kauen oder im Wald einen tiefen Atemzug nehmen. Das Schöne im Leben achtsam wahrnehmen (und sei es nur der Kaffee und die Ruhe am Morgen bevor meine Tochter wach wird).
    Vielen Dank für die Inspirationen

    1. Katrin Oswald 11. Mai 2022at9:14

      Hallo liebe Bianca, danke fürs Teilen deiner kleinen Achtsamkeitspausen. Die hören sich wirklich sehr entspannend an. Ich freue mich total, dass ich Dich inspirierend konnte und wünsche Dir, dass Du bald auch mal eine größere Entspannungspause einlegen darfst ❤️ Alles Liebe